Wie sich Gaëlle und ihre Familie aktuell in Guinea engagieren, erfährst du hier:
«Als wir vor zwei Jahren nach Guinea kamen, wurden wir mit einer schrecklichen Realität konfrontiert: der Genitalverstümmelung. Es ist für uns fast unerträglich, den Mädchen und Frauen zuzuhören, wenn sie ihre Geschichten erzählen. Nie könnten wir uns vorstellen, unserer 13-jährigen Tochter so etwas anzutun! Von Anfang an war für uns klar: Wir müssen helfen, die nächste Generation der Mädchen zu schützen!»
«Kein Mädchen soll leiden. Jedes Mädchen soll beschützt werden! Dafür setzen wir uns ein.» Gaëlle und Cédric, ProTIM, Guinea
«Guinea ist ein extrem armes Land, die Menschen leiden sehr unter Armut. Die Beschneidung ist ein zusätzliches Leid. Es gibt noch viel zu tun!
Es wird schnell klar, dass das Problem der Beschneidung mit mangelndem Wissen und einer Mischung aus falschen Überzeugungen zusammenhängt.
Offiziell ist die Beschneidung in Guinea strafbar. In Wirklichkeit werden nur sehr wenige weibliche Beschneiderinnen und Familien, die die Beschneidung praktizieren,verurteilt. Wenn sie verhaftet werden, werden sie in der Regel sehr schnell und unbestraft wieder freigelassen. Diejenigen, die diese Unsitte anprangern,werden wenig gehört und können sogar in Schwierigkeiten geraten, wenn sie zulaut sprechen ...»
«Wir arbeiten mit der evangelischen Kirche von Guinea zusammen, um uns gegen die Beschneidung und für den Schutz von jedem Mädchen einzusetzen. Wir entwerfen gemeinsam eine Strategie, planen Aktivitäten und beten gemeinsam. Die Beschneidung ist ein sensibles Tabuthema und es gibt viele wichtige Fragen zustellen: Wie können wir sicherstellen, dass die erhaltene Bildung verinnerlicht wurde? Wie können wir junge Mädchen schützen, die noch nicht beschnitten wurden, aber gefährdet sind? Wie kann man die Dorfchefs davon überzeugen, den Mitarbeitenden im Kampf gegen die Beschneidung eine Stimme zu geben und dafür zu sorgen, dass sie nachher nicht Widerspruch erheben? Was soll man mit Beschneiderinnen tun, die diese Praxis nur ungern aufgeben, weil sie sonst kein Geld mehr zum Leben haben? Wie kann man junge Mädchen begleiten, die sich beschneiden lassen wollen, um wie alle ihre Altersgenossinnen zu sein?»
«Ich war selber Beschneiderin und habe sehr viele Mädchen beschnitten! Mit Gottes Hilfe hatte ich den Mut, aufzuhören. Jetzt kläre ich andere Familien und Beschneiderinnen auf.» Jeannine
Die Arbeit zeigt Wirkung: Eine Frau nach der anderen steht auf und wehrt sich gegen die Genitalverstümmelung! Auch Väter beginnen, sich zu wehren. Immer mehr weigern sich, ihre Töchter beschneiden zu lassen und sensibilisieren ihr Umfeld. Jedes Mädchen zählt.
«In unserer Arbeit wenden wir uns an die Beschneiderinnen, an diejenigen, die die Beschneidung in unseren Dörfern praktizieren. Wir sensibilisieren sie, damit sie diese Praxis aufgeben. Dann wenden wir uns auch an Frauen, die bereits beschnitten worden sind. Wir sensibilisieren sie, damit sie die Mädchen schützen können. Dann sensibilisieren wir unbeschnittene Mädchen, die in unseren Dörfern leben. Wir setzen uns vor allem für den Kampf gegen die Beschneidung ausserhalb der Kirche ein, denn es gibt viele Frauen ausserhalb der Kirche, die unter dieser Situation leiden. Deshalb liegt uns dieses Anliegen sehr am Herzen ...» Pastor Keita